Druck auf den Ohren, Wasser in den Ohren, «verstopftes Ohr»

Liebe Patientinnen und Patienten,

Vor vier Wochen hatte ich eine beginnende Mittelohrentzündung. Ich kann das als Fachärztin (selbstverständlich) selbst diagnostizieren. Ich konnte nicht einschlafen, weil ich in meinem linken Ohr einen zunehmenden dumpfen Schmerz gespürt habe. Also machte ich das, was alle Patienten machen (und was auch sehr vernünftig ist): Ich nahm ein Schmerzmittel ein (in meinem Fall Novalgin, könnte aber auch Ibuprofen oder Mefenacid gewesen sein). Die Schmerzlinderung war grossartig und so konnte ich problemlos einschlafen.

So weit so gut.

Ich erwachte ohne Schmerzen, aber mit einem völlig «verstopften» Ohr. Ich hatte das Gefühl, links einen Oropax im Ohr zu haben, «nichts» zu hören mit dem linken Ohr, einzig ein Rauschen zu vernehmen als würde ich am Fusse des Rheinfalls stehen und meine eigene Stimme tönte sehr eigenartig und verzerrt verstärkt.

Wie gesagt: Das war vor vier Wochen!

Und seither habe ich dieses «verstopfte» Gefühl in meinem linken Ohr. Manchmal bin ich abgelenkt und es stört mich weniger, manchmal «drehe ich fast durch». Ich habe das Gehör getestet: Nur leichte Einschränkung! (Dabei fühlt es sich an, als wäre ich «taub»!) Ich habe die Trommelfellbeweglichkeit getestet: Leichter Unterdruck im Mittelohr. (Dabei fühlt es sich an, als würde mein linkes Ohr «explodieren»).

Wie gesagt, begonnen hat die ganze Geschichte vor vier, VIER (4!) Wochen.

Tubenmittelohrkatarrh: Blick auf das Trommelfell mit Flüssigkeit im Mittelohr

Tubenmittelohrkatarrh: Blick auf das Trommelfell mit Flüssigkeit im Mittelohr

Und so ganz langsam wird es besser. Ich erwache nicht mehr mit einem komplett verstopften Ohr. Beim Druckausgleich tönt es nicht mehr so, als wäre mein Ohr voller «Wasser» und so langsam höre ich auch wieder besser. Druckgefühle im Ohr sind häufig. Und sie entstehen meistens dann, wenn unsere Eustachische Röhre (Ohrtrompete) geschwollen ist (Erkältung, Allergie, unklare Ursache) und als Folge davon wird auch die Schleimhaut im Mittelohr geschwollen. Das führt zu schlechterem Hören, Druckgefühlen, «Wasser im Ohr», Rauschen und anderen Missempfindungen im Ohr.

Das Schöne daran ist: Meistens wird es von alleine besser.
Und wir brauchen nur Geduld zu haben (bis die Mittelohrschleimhaut von alleine abschwillt).

Dennoch ist es nicht immer so «einfach» wie bei mir. Druckgefühle im Ohr bedeuten nicht immer, dass wir «einfach abwarten» können und dürfen. Es könnte sich bei Druckgefühlen im Ohr auch um eine Innenohr-Poblematik handeln (Hörsturz) oder um ein Problem der Kiefermuskulatur (siehe Merkblatt CMD).

Im Zweifelsfall und wenn Sie unsicher sind, dann machen Sie einen Termin aus, damit wir Ihr Innenohr und Ihr Mittelohr kontrollieren können.

Und wenn Sie (wie ich) unter einem Mittelohrkatarrh oder einer Tubenbelüftungsstörung leiden, dann gibt es nur eine Remedur: Geduld!

Ihre

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