Liebe Patientinnen und Patienten,

Vielleicht wundern Sie sich, warum bei mir so viele Schnecken herumstehen?

Bedächtigkeit und Vorsicht sind die Gedanken der Schnecke.
Welche Majestät in einer kriechenden Schnecke,
welche Überlegung,
welcher Ernst,
welche Scheu
und zugleich welch festes Vertrauen!
Gewiss, eine Schnecke ist ein erhabenes Symbol des tief im Inneren schlummernden Geistes.

(aus: Das Geräusch einer Schnecke beim Essen)

Ich mag Schnecken! Vielleicht nicht immer, wenn sie mir die Blumenknollen im Garten wegknabbern, aber meistens. Ich mag ihren Anblick, vor allem ihr spiralförmig aufgebautes Schneckenhaus. Wir finden Spiralen in der ganzen Natur, wo sie sich unendlich wiederholen. Die Spirale ist vielleicht auch deshalb ein uraltes Symbol der Kelten als spiritueller Ausdruck des inneren Wachstums und Entwicklung.

Ich mag auch das Motto eines vielbeschäftigten Freundes von mir, der meiner Meinung nach seine verschiedenen Aufgaben bewundernswert meistert: „Ich lege mir die Latte (die Ziele) immer nur so hoch, dass auch eine Schnecke rüberkommt.“

Und ganz besonders mag ich das Verhalten der Schnecke. Ich staune immer wieder, mit welcher Langsamkeit sich die Schnecke bewegt und trotzdem ans Ziel kommt. Keine übertriebene Hektik, kein überflüssiger Aktivismus. Einfach geduldiges Vorwärtskommen.

Eine Eigenschaft, die ich mir für mich selbst häufiger wünsche. Aber auch meinen Patienten, denn viele Krankheiten kann ich als Arzt zwar unterstützend behandeln, aber am Ende heilen Natur und Zeit.
Und dafür braucht es Geduld.
Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.

Ihre

miteinander füreinander kampagne